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Keratitis - Infektiöse Hornhautentzündung

Die Keratitis, eine infektiöse Hornhautentzündung, ist eine ernsthafte Augenerkrankung, die bei unzureichender Behandlung zu bleibenden Sehschäden führen kann.

Ursachen

Die infektiöse Keratitis entsteht durch das Eindringen von Mikroorganismen in die Hornhaut. Zu den häufigsten Erregern zählen:

Bakterien
Pilze
Viren
Parasiten, insbesondere Akanthamoeben (häufig bei Kontaktlinsenträgern)

Die Behandlung kann aufgrund der Schwere der Infektion oft langwierig sein.

Symptome

Kontaktlinsenträger haben ein erhöhtes Risiko, eine infektiöse Keratitis zu entwickeln. Typische Anzeichen sind:

Augenrötung
Fremdkörpergefühl
Schmerzen
Blendungsempfindlichkeit
Verschlechterte Sehschärfe

Bei diesen Beschwerden ist eine schnelle Konsultation eines Augenarztes entscheidend, um die Infektion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Behandlung

Die Therapie hängt vom Schweregrad der Entzündung ab:

Lokale Therapie:
- Intensive Augentropfenanwendung mit antibiotischen, antiviralen oder antimykotischen Wirkstoffen.
Systemische Therapie:
- In schweren Fällen kommen Tabletten oder Injektionen zum Einsatz.
Narbenbildung:
- Nach der Abheilung bleibt oft eine Narbe zurück, die die Sehschärfe oder Blendungsempfindlichkeit je nach Lage beeinträchtigen kann.
Ambulante Behandlung:
- In leichteren Fällen kann die Therapie ambulant erfolgen.
Stationäre Behandlung:
- Schwere Infektionen erfordern eine stationäre Versorgung, um die Hornhaut intensiv zu überwachen und zu behandeln.

Prävention und Früherkennung

Besonders Kontaktlinsenträger sollten auf eine gründliche Hygiene achten, um das Risiko einer infektiösen Keratitis zu minimieren. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie bleibende Sehbeeinträchtigungen oder Hornhauttransplantationen zu vermeiden.

Infektiöse Keratitis mit narbiger Abheilung unter Therapie (Abb.1)

Hornhauterkrankungen

Die Hornhaut (Kornea): Aufbau, Funktion und Bedeutung

Die Hornhaut (Kornea) ist das klare Fenster im vorderen Teil des Augapfels. Ihre Transparenz und Brechkraft von etwa 43 Dioptrien tragen wesentlich dazu bei, die Umwelt scharf auf die Netzhaut (Retina) abzubilden, wo sich die Sinneszellen befinden.

Aufbau der Hornhaut

Die Hornhaut besteht aus fünf Schichten, die jeweils spezifische Funktionen haben:

Epithel:
- Die äußerste Schicht, die durch Stammzellen am Hornhautrand (Limbus) kontinuierlich erneuert wird.
- Verantwortlich für den Schutz und die Reparatur bei Verletzungen.
Bowmanschicht:
- Eine dünne, festigende Schicht direkt unter dem Epithel.
Stroma:
- Der größte Teil der Hornhaut, sorgt für ihre Stabilität und Klarheit.
Descemet-Membran:
- Eine dünne, widerstandsfähige Schicht, die das Endothel schützt.
Endothel:
- Eine einzelne Zellschicht, die Wasser aus der Hornhaut herauspumpt und so ihre Transparenz aufrechterhält.
- Die Endothelzellen können sich nicht regenerieren; Schäden führen zu einer verminderten Funktion.

Dicke der Hornhaut

Zentral: Etwa 530 µm dick.
Peripher: Rund 670 µm dick.
Die Hornhaut geht seitlich in die Lederhaut (Sklera) über, die von der Bindehaut (Konjunktiva) bedeckt ist.

Funktion der Hornhaut

Brechkraft: Zusammen mit der Linse sorgt die Hornhaut für eine scharfe Fokussierung der Umwelt auf die Netzhaut.
Transparenz: Die Struktur und Funktion des Endothels sind essenziell, um die Klarheit der Hornhaut zu erhalten.

Erkrankungen und Schäden

Hornhautödem:
- Tritt auf, wenn die Endothelzellen nicht ausreichend Wasser aus der Hornhaut pumpen können.
- Symptome: Sehverschlechterung, Schwellung der Hornhaut und Schmerzen bei Fortschreiten.
Traumatische Defekte:
- Werden vom Epithel regeneriert, unterstützt durch Stammzellen am Limbus.

Bedeutung für das Sehen

Die Hornhaut ist entscheidend für ein gutes Sehvermögen. Schäden, Erkrankungen oder Schwellungen können zu einer deutlichen Verschlechterung des Sehens führen, die in schweren Fällen auch schmerzhaft sein kann.